ChatGPT wird immer dümmer. Und ich bin drauf rein gefallen.

Wer kennt ihn nicht? ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer), den auf K.I. (Künstliche Intelligenz) basierenden Chatbot, der seit einiger Zeit die Welt in Aufruhr versetzt. Mit oft plausiblen Antworten, verifizierbaren Informationen und interessanten alternativen Ideen zu allen möglichen Themen wurde ChatGPT für Millionen von Menschen zu einem Werkzeug zur Ideenfindung, Recherche oder einfach nur zur Unterhaltung. Man konnte Texte im Stil von Shakespeare verfassen, sich komplizierte Sachverhalte einfach erklären lassen, schwierige Matheaufgaben ausrechnen oder lange Texte zusammenfassen. Doch seit einiger Zeit wird ChatGPT immer dümmer und die Genauigkeit und vor allem die Korrektheit der Informationen nimmt merklich ab. Die Zeit kann relativ genau bestimmt werden. Ein persönlicher Kommentar, die völlig außerhalb meines Themenbereichs liegt.

Was ist ChatGPT?

ChatGPT (Generative Pre-trained Transformer) ist ein von OpenAI entwickeltes Sprachmodell. Es verwendet eine spezielle Art des maschinellen Lernens, den so genannten Transformer, um menschenähnlichen Text zu erzeugen. Das Modell wird zunächst auf einer großen Menge von Textdaten trainiert, bevor es auf spezifische Aufgaben angewendet wird. Das Training umfasst sowohl die Vorhersage des nächsten Wortes in einem Text als auch die Generierung von Text aus einer begrenzten Menge von Ausgangswörtern. Durch das vorherige Training mit großen Datenmengen kann GPT auf eine Vielzahl von Aufgaben angewendet werden und menschenähnliche Antworten auf Fragen und Anfragen generieren. Kurz gesagt: Ihr schreibt eine Frage an ChatGPT und der Chatbot antwortet euch wie eine echte Person, die ein Experte auf dem Gebiet ist. Zusätzlich kann man die K.I. anweisen, Texte auf eine bestimmte Art und Weise zu schreiben: kurz oder lang, wie Goethe oder Kant, im Konjunktiv oder in der ersten Person, etc.

Wer ist OpenAI?

OpenAI ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die 2015 von einer Gruppe von Technologiepionieren, darunter Elon Musk und Sam Altman, gegründet wurde. Ziel der Organisation ist es, die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) voranzutreiben und gleichzeitig sicherzustellen, dass KI-Technologien im Einklang mit den Interessen und Bedürfnissen der Gesellschaft entwickelt werden. OpenAI verfolgt nach eigenen Angaben eine offene Forschungsstrategie und veröffentlicht regelmäßig wissenschaftliche Arbeiten und Tools, um die breitere KI-Community zu unterstützen und die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zu fördern.

Screenshot aus ChatGPT für einen Beitrag das ChatGPT immer dümmer wird
Beispiel: So funktioniert ChatGPT. Teile dieses Textes wurden damit erstellt.

Was ist passiert?

Nachdem ChatGPT am 30. November 2022 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, registrierten sich innerhalb von fünf Tagen eine Million Nutzer, während Instagram erst nach zweieinhalb Monaten und Spotify erst nach fünf Monaten eine Million Nutzer erreichten. Im Januar 2023 hatte ChatGPT bereits mehr als 100 Millionen Nutzer und ist damit die mit Abstand am schnellsten wachsende Verbraucheranwendung. (Quelle: Wikipedia)

Die Medien waren in Aufruhr. Die freie Zugänglichkeit von ChatGPT sei „bedenklich“, so z.B. die Süddeutsche Zeitung. Viele Nutzer hinterfragten die Antworten nicht und von ChatGPT seien auch keine Quellenangaben zu erwarten, um die Richtigkeit der angebotenen Informationen zu überprüfen.

Der Psychologe Jordan Peterson meinte, ChatGPT sei eine ebenso revolutionäre Erfindung wie Gutenbergs Buchdruck. Die Auswirkungen dieser Entwicklung seien noch gar nicht abzusehen. Unter anderem die Tagesschau berichtete, dass Schüler begannen, ihre Hausaufgaben von der K.I. erledigen zu lassen. Sie kam zu dem Schluss, dass sich das Schulsystem verändern könne.

ChatGPT wird immer dümmer

Aber in letzter Zeit hat ChatGPT merklich nachgelassen. Ich sage das, weil ich es selbst regelmäßig für meine Recherchen und als Inspirationsquelle für Videotitel und Beschreibungstexte benutze. Teilweise waren die Zusammenfassungen der Themen und die Ausgabe der Antworten so gut, dass ich sie 1:1 übernommen habe.

Ich ließ mir von Foren und Websites von Entwicklern wie Reiza Studios (Automobilista 2) oder Studio 397 (rFactor 2) Neuigkeiten übersetzen und zusammenfassen, Beschreibungen für meine Videos generieren oder Alternativen für z.B. Videotitel vorschlagen.

Beispiel für die Nutzung von ChatGPT für meinen Artikel das ChatGPT immer dümmer wird
Beispiel für die Nutzung von ChatGPT: Alternativen für Videotitel

Am Anfang habe ich die Informationen überprüft, war aber bald überzeugt, dass dies nicht nötig war. Die Zusammenfassungen und Übersetzungen waren einwandfrei und für meine Zwecke völlig ausreichend.

Und dann?

Bis mir ChatGPT in einer Zusammenfassung von Details und Hintergründen zum Ferrari 312T die Information gab, dass es sich dabei um den ersten Formel 1 Wagen mit Heckmotor und damit um einen maßgeblichen Vorläufer der modernen Formel 1 Fahrzeuge handelt.

Ich habe das nicht überprüft und es ist mir nicht aufgefallen, obwohl ich in diversen Simulationen schon deutlich ältere Formel 1 Autos mit Heckmotor gefahren bin. Und ich habe es natürlich in meine Videobeschreibung und mein Video zur Community Challenge Nr 64 aufgenommen. Man könnte sagen, dass ich durch ChatGPT faul geworden bin. Und das ist fatal.

Herr Löblichs Youtube Video zur Community Challenge Nr 64 im Ferrari 312T

Seitdem habe ich immer wieder mit dem K.I. ChatGPT experimentiert und festgestellt, dass nicht nur falsche Informationen z.B. bei Suchanfragen zu bestimmten Themen ausgegeben werden. Der Chatbot ist plötzlich auch nicht mehr in der Lage, Inhalte von Webseiten korrekt zusammenzufassen. Es werden plötzlich Informationen angezeigt, die auf der angegebenen Website gar nicht zu finden sind. Zum Beispiel schrieb mir ChatGPT in einer Zusammenfassung des Updates 1.4.6.1 für Automobilista 2, dass einer der neuen Inhalte der Maserati MC12 GT1 sei. Diesen Wagen gibt es aber für diese Simulation nicht.

Seit wann wird ChatGPT immer dümmer?

Der Zeitpunkt, seit wann ChatGPT weniger verifizierbare Informationen herausgibt, ist meiner Meinung nach recht eindeutig.

Am 1.2.2023 veröffentlichte der kalifornische Entwickler OpenAI auf seiner Website die Information, dass ChatGPT Plus nun verfügbar sei. ChatGPT Plus sei in der Lage, komplexere Aufgaben zu lösen und bessere Antworten zu liefern als das ursprüngliche Modell. Das neue Modell verwende eine verbesserte Architektur und wurde mit zusätzlichen Trainingsdaten und Techniken zur besseren Kontrolle der Sprachgenerierung ausgestattet. Diese Verbesserung der KI-Technologie werde in Zukunft die Entwicklung fortschrittlicherer und präziserer Sprachanwendungen wie Chatbots und Übersetzungsdienste ermöglichen.

Nun ist es meines Erachtens ein beliebtes Mittel, egal in welcher Branche, Inhalte zunächst kostenlos zur Verfügung zu stellen, bis sich möglichst viele Nutzerinnen und Nutzer daran gewöhnt haben, um dann eine „neue, bessere“ kostenpflichtige Version anzubieten. Dabei werden meines Erachtens aber allzu oft fadenscheinige Gründe vorgeschoben und die Funktionen der kostenlosen Version sukzessive reduziert, um sie dann in der Bezahlversion wieder zur Verfügung zu stellen.

Ein Beispiel hierfür sind die Paywalls (Bezahlschranken) der bekannten Nachrichtenagenturen und -magazine. Diese wurden entwickelt, da sich ebendiese Magazine und Agenturen aufgrund der zunehmenden Nutzung von Werbeblockern und des sinkenden Konsums von Printmedien angeblich nicht mehr finanzieren konnten und so die fehlenden Einnahmen kompensiert werden konnten. Allerdings haben diese Firmen nun auch die Möglichkeit, Informationen für theoretisch jeden zugänglich zu veröffentlichen, sie aber dennoch einer breitem Masse von Menschen vorzuenthalten, können jetzt aber immer sagen: „Wir haben doch darüber berichtet!“

Zusammenfassung und Fazit

Meiner Meinung nach ist es seit Jahren überall das gleiche Spiel mit den zunächst kostenlosen Inhalten. Als ob die Entwickler vorher nicht gewusst hätten, dass man mit kostenlosen Inhalten nichts verdient. Und dann plötzlich – Wochen, Monate, Jahre später – kommen sie auf die Idee: „Oh, wir verdienen ja gar nichts. Wie finanzieren wir eigentlich die Weiterentwicklung?“ Ich denke, so ist es auch bei OpenAI, die wahrscheinlich nicht mit dem massiven Ansturm gerechnet haben. Und nun: ChatGPT wird immer dümmer und OpenAI immer reicher. Zusätzlich zu den bereits erhaltenen Investitionen seitens z.B. Microsoft.

Und Millionen von Menschen zahlen nun, anstatt sich abzuwenden und zu ihrem alten Lebensstil zurückzukehren. Denn meiner Meinung nach wurde hier absolut berechnend vorgegangen und die Gesellschaft erst in eine gefühlte Abhängigkeit getrieben, um dann Profit daraus zu schlagen.

Mir würde hunderte weitere Beispiele einfallen, aber das würde jetzt hier den Rahmen sprengen. Ich denke ich habe meinen Punkt klar gemacht. Es wird nichts passieren. Immer mehr Leute werden bezahlen und die vorher einmalige bahnbrechende kostenlose Version von ChatGPT wird immer dümmer. Schade.


Denkt daran: Liken, Abonnieren und Glocke drücken, um Faxbenachrichtigungen zu bekommen! Oder direkt Community-Mitglied werden:

Youtube abonnieren
Youtube-Mitglied werden
Discord-Server beitreten
Trucksbook-Mitarbeiter werden

Lob und Kritik kannst du per Kontaktformular loswerden.